Weihnachten

 

Dass uns das Eine geschenkt würde,

 

ohne das wir das Wunder der Christnacht nicht fassen können:

 

Ehrfurcht, die still verharrt vor dem Geheimnis und anbetet.

 

Wenn ich dieses Wunder fassen will, so steht mein Geist vor Ehrfurcht still.

 

Er betet an und er ermisst, dass Gottes Lieb’ unendlich ist.

Irmela Hofmann

 

Der schwarze Punkt

 

Eines Tages kam die Professorin in die Klasse und kündigte einen Test an. Sie verteilte das Aufgabenblatt wie üblich mit der beschrifteten Seite nach unten. Dann rief sie ihre Studenten auf, das Blatt umzudrehen und zu beginnen.

Zur Überraschung aller standen auf dem Zettel aber keine Fragen -

zu sehen war nur ein schwarzer Punkt auf der Mitte des weissen Papiers.                   

 

Nun forderte die Professorin die Hochschüler auf:

„Notiert bitte, was ihr auf dem Blatt seht!“

 

Die Studenten waren irritiert, nahmen die Aufgabe aber in Angriff.

 

Am Ende der Stunde sammelte die Professorin alle Blätter ein und schaute sich die Antworten an. Diese begann sie dann laut vorzulesen. Die Studenten hatten ausnahmslos den schwarzen Punkt beschrieben: seine Position in der Mitte des Blattes, seine Lage im Raum, das Grössenverhältnis zur Seite etc.

 

Die Professorin lächelte und erklärte:

„Ich wollte euch eine Aufgabe zum Nachdenken geben. Niemand von euch hat etwas über den weissen Teil des Blattes geschrieben. Jeder konzentrierte sich auf den schwarzen Punkt – und das Gleiche geschieht häufig in unserem Leben. Wir haben ein weisses Papier erhalten, um es zu nutzen und zu gestalten, aber wir fokussieren uns auf die dunklen Flecken.

 

Nehmt die dunklen, schwarzen Punkte wahr, doch richtet eure Aufmerksamkeit in erster Linie auf das helle, weisse Papier. Erst dadurch werdet ihr euch der Möglichkeiten in eurem Leben bewusst. Teilt die freudigen Momente, das Helle in eurem Leben auch mit anderen Menschen!“

Verfasser unbekannt

 

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Gelassenheitsgebet

 

Gott, gib mir die Gelassenheit die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

Verleihe mir den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann.

Und schenke mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

 

So dass ich

               Jeden Tag für sich nehme;

               Jeden Augenblick für sich geniesse;

               Probleme akzeptiere als Weg zu innerem Frieden;

               Wie er es tat:

               Diese sündige Welt so nehme, wie sie ist,

               und nicht, wie ich sie gern hätte;

               darauf vertraue, dass er alles gut machen wird,

               wenn ich mich seinem Willen ausliefere.

 

Damit ich in diesem Leben

Verhältnismässig glücklich sein kann

Und über die Massen glücklich bei ihm in Ewigkeit.

 

Herkunft nicht ganz geklärt

 

 

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Das rote Strümpfchen

 

Als ich eines Tages wie immer traurig durch den Park schlenderte und mich auf einer Parkbank niederließ, um über alles nachzudenken, was in meinem Leben schief läuft, setzte sich ein fröhliches kleines Mädchen zu mir.

 

 

Sie spürte meine Stimmung und fragte:

„Warum bist du so traurig?“
„Ach“, sagte ich, „ich habe keine Freude im Leben. Alle sind gegen mich. Alles läuft schief. Ich habe kein Glück und ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.“
„Hmmm“, meinte das Mädchen. „Wo hast du denn dein rotes Strümpfchen? Zeig es mir mal. Ich möchte da mal hineinschauen.“
„Was für ein rotes Strümpfchen?“, fragte ich sie verwundert. „Ich habe nur ein schwarzes Strümpfchen.“

 

 

Wortlos reichte ich es ihr.
Vorsichtig öffnet sie mit ihren zarten kleinen Fingern den Verschluss und sah in mein schwarzes Strümpfchen hinein. Ich bemerkte, wie sie erschrak.
„Es ist ja voller Alpträume, voller Unglück und voller schlimmer Erlebnisse!“
„Was soll ich machen? Es ist eben so. Daran kann ich doch nichts ändern.“

 

 

„Hier, nimm“, meinte das Mädchen und reichte mir ein rotes Strümpfchen. „Sieh hinein!“
Mit etwas zitternden Händen öffnete ich das rote Strümpfchen und konnte sehen, dass es voll war mit Erinnerungen an schöne Momente des Lebens. Und das, obwohl das Mädchen noch jung an Menschenjahren war!
„Wo ist dein schwarzes Strümpfchen?“, fragte ich neugierig.
„Das werfe ich jede Woche in den Müll und kümmere mich nicht weiter darum“, sagte sie. „Für mich besteht der Sinn des Lebens darin, mein rotes Strümpfchen im Laufe des Lebens voll zu bekommen. Da stopfe ich so viel wie möglich hinein. Und immer wenn ich Lust dazu habe oder ich beginne, traurig zu werden, dann öffne ich mein rotes Strümpfchen und schaue hinein. Dann geht es mir sofort besser. Wenn ich einmal alt bin und mein Ende droht, dann habe ich immer noch mein rotes Strümpfchen. Es wird voll sein bis obenhin und ich kann sagen, ja, ich hatte etwas vom Leben. Mein Leben hatte einen Sinn!“

 

 

Noch während ich verwundert über ihre Worte nachdachte, gab sie mir einen Kuss auf die Wange und war verschwunden. Neben mir auf der Bank lag ein rotes Strümpfchen mit der Aufschrift: Für dich! Ich öffnete es zaghaft und warf einen Blick hinein. Es war fast leer, bis auf einen kleinen zärtlichen Kuss, den ich von einem kleinen Mädchen auf einer Parkbank erhalten hatte. Bei dem Gedanken daran musste ich schmunzeln und mir wurde warm ums Herz. Glücklich machte ich mich auf den Heimweg, nicht vergessend, mich am nächsten Papierkorb meines schwarzen Strümpfchens zu entledigen.

– nach Anna Egger

 

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Worte von Papst Franziskus zur Fastenzeit:

 

  • Verzichte auf verletzende Worte und sage freundliche Worte
  • Verzichte auf Traurigkeit und sei erfüllt mit Dankbarkeit
  • Verzichte auf Wut und sei erfüllt mit Geduld
  • Verzichte auf Pessimus und sei erfüllt mit Hoffnung
  • Verzichte auf Sorgen und vertraue auf Gott
  • Verzichte auf Vorwürfe und konzentriere dich auf die Einfachheit
  • Verzichte auf Druck und sei andächtig
  • Verzichte auf Bitterkeit und fülle dein Herz mit Freude
  • Verzichte auf Egoismus und sei barmherzig mit anderen
  • Verzichte auf Neid und sei versöhnt
  • Verzichte auf Worte und sei still damit du hören kannst

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Wenn es uns gelingt,

einander so zu begleiten,

dass jeder Einzelne spürt:

 

Ich bin für andere wichtig,

Ich kann Anteil nehmen,

beitragen,

Not lindern,

Freude machen,

 

schaffen wir eine Gemeinschaft, die trägt und stützt,

eine Welt, in der Neues möglich wird.

 

Max Feigenwinter

 

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Wir können keinem Menschen etwas beibringen, wir können lediglich helfen, es in ihm selber zu entdecken.

M. Buber

 

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Dankbarkeit empfinden

Noch einmal ausbreiten die Fundsachen des Tages:

den leuchtenden Guten-Morgen-Gruss des Himmels,

das Lachen der Kinder unter meinem Fenster,

die Einladung der Freundin zum Tee,

die Momente der Stille inmitten der Unruhe,

den Regenschauer, der den Duft der Erde weckte,

das fröhliche Grusswort der Nachbarin,

den Besuch der kleinen Katze.

 

Auch wenn Bedrückung nicht ausblieb;

Der Tag war gut.

Dank sei Dir, aus dessen Händen

Ich Freundliches empfing.

 Antje Sabine Naegeli

 

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Verletzungen – wie Furchen eingegraben in mein Schicksal,

Gräben und Falten – gezeichnet von der Macht der Zeit.

Aber gerade dort, wo alles längst zu Ende scheint,

entsteht – ganz unvermittelt – neues Leben.

Gib niemals auf.

 

Jedes Hindernis birgt die Möglichkeit, neue Kräfte in dir zu befreien.

Ich wünsche dir, dass du auch an Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, wächst.

Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe muss abwarten, geduldig sein,

bis seine Zeit zum Blühen kommt.

D. Bonhoeffer

 

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em Leben vertrauen und loslassen

 

Loslassen können ist die Fähigkeit des Herzens,

auch in den Zeiten

der Enttäuschung

des Verzichtes

der Trennung

des Abschieds

die Hoffnung nicht zu verlieren.

Denn mag uns auch noch so vieles genommen werden,

solange wir HOFFNUNG haben,

kann uns das Leben doch immer wieder neu beschenken

 

Irmgard Ehrat

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Weihnachten

Weihnachten heisst:

Sich seiner tiefen Sehnsucht, aber auch seiner Dunkelheit stellen, dem, was im Leben schwierig ist.

Und dahinter schauen. Bis man ein Licht sieht und dankbar sagen darf:

Schön, dass ich da bin.

Das Ziel ist nicht ein oberflächliches Gefühl der Erfüllung.

Das Ziel ist die Erfahrung:

 

Ich bin zutiefst geliebt und angenommen.

 

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... gesehen, gehört, geliebt...

Gottes Hand fasst zu, um dich zu halten,

und lässt los, um dir Freiheit zu geben.

Gottes Augen sehen dich liebevoll an

und sehen für dich, wo du blinde Flecken hast.

Gottes Ohr hört, wenn du laut nach ihm rufst,

und überhört nicht, wenn du leise weinst.

Gottes Herz nimmt dich auf wie eine Mutter ihr Kind

und sendet dich aus wie ein fürsorglicher Vater.

 

Harald Petersen